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risse in der wand.

Aktualisiert: 20. März 2020

ich starre planlos auf das weiße papier, unwissend darüber, was ich überhaupt noch niederschreiben soll. ich habe keine worte mehr um überhaupt noch irgendetwas davon zu beschreiben. die depression, sie, beraubt mich währenddessen immer schneller um ein weiteres stück meiner selbst. sie nimmt mir die worte weg um mich ausdrücken zu können und doch lässt sie die gedanken in meinem kopf unendlich laut werden. und obwohl alles in mir so laut ist fühle ich nichts. nichts. keine wut. keine traurigkeit. nichts. nichts als die große, weite leere die sich in mir breit macht und jede zelle meines körpers füllt und mir das gefühl gibt, in mir selbst gefangen zu sein.



in diesem moment bin ich auch scheinbar nichts. nichts als ein ein paar knochen, organe und die haut, welche zur mauer dieses gefängnisses geworden ist. sie lässt keinen blick darauf erhaschen was dahinter, in den zellen der gefängnisblöcke passiert. nur manchmal, wenn das jahrelange, einsame wegsperren für den einzig übrig gebliebenen insassen zu viel wird beginnt er die mauer zu demolieren. und erst dann wenn die risse auf der mauer zu sehen sind, besinnen sich die einen an die harten zustände der haftanstalt und die anderen erzürnen sich über das (fehl)verhalten des inhaftierten.

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